ESWT - Extrakorporale Stoßwellen-Therapie
Was sind Stoßwellen?
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen radialer und fokussierter Stoßwelle. Dies sind zwei physikalisch verschiedene Methoden.
Die hochenergetische fokussierte Stoßwelle erreicht hohe Energiedichten in der gewünschten Tiefe des Körpers und beeinflusst die Körperoberfläche wenig. Die Eindringtiefe kann dabei den Erfordernissen angepasst werden. Durch den extrem schnellen Anstieg der Druckamplitude kommt es bei der fokussierten Stoßwelle zu molekularen Veränderungen an der Zelle. So ändert sich z.B. die Durchlässigkeit der Zellmembran für verschiedene Substanzen, wodurch Entzündungen gehemmt werden.
Dagegen ist die radiale Stoßwelle eine Druckwelle mit langsam ansteigender Druckamplitude, die nur eine geringe Eindringtiefe aufweist und sich im Gewebe sehr schnell abschwächt. Sie wirkt deshalb vor allem an der Oberfläche und ist damit gut geeignet muskuläre Verkürzungen und Verspannungen zu behandeln.
Für die Behandlung werden in unserem Stoßwellenzentrum die Vorzüge beider Stoßwellentechniken kombiniert und zur Optimierung des Behandlungserfolges genutzt.
Die extrakorporale fokussierte Stoßwellentherapie (ESWT) wurde zunächst für die Behandlung von Gallen- und Nierensteinen entwickelt. Mit der Zeit stellte sich eine sehr gute Wirksamkeit auch bei zahlreichen orthopädischen Leiden heraus.
Inzwischen ist die ESWT auch von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA), welche bekanntermaßen sehr strenge Maßstäbe für die Anerkennung einer Heilmethode anlegt, für bestimmte Indikationen zugelassen.
Wann findet die Stoßwellentherapie Anwendung?
In der Orthopädie findet die fokussierte Stoßwelle Anwendung bei der Behandlung des Tennis-ellenbogens, Kalkschulter, Fersensporn bzw. Sehnenplattenansatzbeschwerden an der Ferse, Kniescheibenspitzenschmerz, Falschgelenkbildung (Pseudoarthrose), sowie Entzündungen an Sehnenansätzen. Man kann in vielen Fällen bei den genannten Indikationen Operationen vermeiden.
Sie ist risikolos in den Händen des erfahrenen Anwenders und kann Arbeitsunfähigkeitszeiten vermeiden helfen. Ob diese Methode für Ihre speziellen Beschwerden geeignet ist, kann nur nach gründlicher Untersuchung durch den Arzt entschieden werden.
Wie erfolgreich ist die fokussierte Stoßwellentherapie?
Im Rahmen der Zulassungsverfahren der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sind Wirksamkeitsraten von 75 bis 90 Prozent in placebokontrollierten Studien bei Kalkschultern, Tennisarm und Fersenspornbeschwerden nachgewiesen worden.
Ist die Stoßwellentherapie schmerzhaft?
In aller Regel ist die Stoßwellentherapie ohne Anästhesie durchführbar. Nur in Ausnahmefällen ist eine örtliche Betäubung erforderlich.
Wie wird die fokussierte Stoßwellentherapie durchgeführt?
Vor Beginn der Behandlung erfolgt eine kurze manuelle Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung des erkrankten Areals. In der Regel sind 3 bis 5 Sitzungen erforderlich. Eine Sitzung dauert ca. 20 Minuten. Nach der Behandlung können Sie ohne Begleitung wieder nach Hause gehen, sind in der Regel problemlos arbeitsfähig und auch in der Lage ein KFZ zu führen.
