Der Säure-Basen-Haushalt-Test nach Sander
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Störungen im Säure-Basen-Haushalt spielen nach Meinung von Naturheilkundlern bei der Entstehung von chronischen Krankheiten eine zentrale Rolle. Als eine der Hauptursachen gelten falsche Ernährung, Stress, zu wenig Ausgleich – aber auch exzessiver Sport.
In der klassischen Schulmedizin wird der Zusammenhang häufig bestritten und eine Beschäftigung mit der Übersäuerungs-Theorie eher abgelehnt. Ein oft bemühtes Argument lautet dann „im Blut (Blutgansanalyse) sei ja keine Übersäuerung festgestellt worden“. Hierzu ist zu entgegnen, dass bei einer Übersäuerung des Blutes die Pufferkapazitäten bereits erschöpft sind und eine potentiell sehr gefährliche Krankheitssituation entstanden ist – welche oft in einem Klinikaufenthalt endet. Vielfach leider mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Sauer macht nicht lustig, sondern krank!
Der Volksmund irrt: Sauer macht nicht lustig, sondern krank. Den Wald ebenso wie den Menschen. Ganzheitsmediziner ziehen häufig diese Parallele. Bei der Mehrzahl der Bundesbürger, so heißt es, sei das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört. Zahlreiche chronische Leiden werden neben anderen Ursachen auf Übersäuerung zurückgeführt.
Die grundsätzliche Bedeutung
Säuren sind chemische Verbindungen, die in wässriger Lösung positiv geladene Wasserstoff-Ionen abspalten, während ihre Gegenspieler, die Basen, negativ geladene Hydroxid-Ionen freisetzen.
- Säure bildende Elemente sind z. B. Chlor, Phosphor und Schwefel.
- Basen bildend wirken z. B. Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium.
Der Säuregrad einer Flüssigkeit wird durch den pH-Wert bestimmt, der theoretisch zwischen 0 (extrem sauer) und 14 (extrem basisch oder alkalisch) liegen kann. Die meisten Lebensvorgänge in unserem Organismus funktionieren am besten in neutralem oder leicht basischem Milieu. Die wichtigste Körperflüssigkeit, das Blut, hat einen relativ konstanten pH-Wert von 7,4, bereits ein Absinken auf den Neutralwert 7,0 oder ein Anstieg auf mehr als 7,8 würde sich tödlich auswirken.
Damit solch bedrohliche pH-Wert-Verschiebungen im Blut nicht vorkommen, kann unser Organismus vorübergehend erhebliche Säuremengen puffern und ausscheiden.
Zu den Ausscheidungsvorgängen mit der höchsten Säureelimination zählt die Atmung (Kohlensäure), der Schweiß (Säureschutzmantel der Haut), die Niere aber auch in erheblichem Umfang die Magensäureproduktion welche letztlich dann über den Stuhl ausgeschieden wird.
Die "latente Azidose", die Friedrich Sander, ein Pionier der Säure-Basen-Forschung, schon 1953 beschrieb, ist weit verbreitet. In diesem Stadium einer krankhaften Entwicklung seien die basischen Pufferreserven im Blut teilweise verbraucht, ohne dass es schon zu einer messbaren Veränderung des pH-Wertes gekommen wäre. Vermehrte Säureaufnahme durch die Nahrung und verminderte Basenzufuhr durch Entmineralisierung der Böden trügen zur Entstehung eines Ungleichgewichts bei.
Ursachen für die Übersäuerung
Ernährung:
Zu viel tierisches Eiweiß, Alkoholika, Fett, säurebildende Genussgifte, Weißmehle, Zucker auch Kaffee und Zigaretten.
Lebensführung:
Stress, Angst und Depression (krankhafte Hormonlage verändert den Stoffwechsel) auch Bewegungsmangel aber auch exzessiver Sport mit zu geringen Entspannungs-Erholungsphasen. Krankheiten der Verdauungsorgane, Diabetes mellitus, Nierenkrankheiten, chronische entzündliche Erkrankungen wie Rheuma; Darmentzündungen.
Auswirkungen und typische Krankheitsbilder
Diese häufig auch als Schlacken bezeichneten Abfallprodukte werden vom Körper im Bindegewebe und den Gelenken abgelagert, wo sie Gichtanfälle, Arthritis, Kalkschulter, Achillodynien aber auch bei langdauerndem Verlauf Verkalkungen der Blutgefäße und Osteoporose auslösen können.
Säure-Basen-Titration nach Sander
Hierbei protokolliert der Patient an 2 Tagen was er gegessen und getrunken hat – hieraus wird die aufgenommene Säuremenge bestimmt. Am zweiten Tag werden fünf Harnproben im Abstand von je drei Stunden gesammelt. Aus den ermittelten Werten errechnet man den Aziditätsquotienten (AQ) Diesen Test kann jeder auch zu Hause durchführen.
Vereinfacht ausgedrückt wird im Labor die über die Nahrung »aufgenommene« Säure gegen die Säureausscheidung im Urin gerechnet. Aus dem Ergebnis kann auf die noch vorhandene Pufferkapazität des Blutes gefolgert werden.
Wirksame Entsäuerungstherapie
Ausgewogene Ernährung, seelische Entlastung, viel Bewegung, unterstützende Basenpräparate auch als Infusion für eine bestimmte Zeit. Als ergänzende Maßnahmen können Darmsanierungen und Toxinausleitungen sinnvoll sein. Hartnäckige Beschwerden und scheinbar schicksalhafte Krankheitszustände lassen sich so häufig beheben.
Eine gesunde Lebensweise und basenbetonte Ernährung zum Schutz vor Übersäuerung sollte allerdings lebenslang beibehalten werden.